Projekt ...

Arbeitspakete

Entwurf einer einheitlichen elektronischen Befundstruktur im Bereich der genetischen Diagnostik zur Prävention bzw. optimierten Therapie onkologischer Erkrankungen. Gewährleistung der Interoperabilität erhobener Daten durch Verwendung der internationalen eHealth-Standards HL7 CDA (Health Level 7 - Clinical Document Architecture) und FHIR (Fast Healthcare Interoperability Resources). Entwicklung eines detaillierten Implementierungsleitfadens zur Nutzung in entsprechenden Primärsystemen.

IST-Analyse

In desem AP erfolgen die Erarbeitung fachlicher Grundlagen sowie die Erhebung der IST-Prozesse. Zu Beginn werden die gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen analysiert, welche wesentlichen Einfluss auf die medizinische Befundung in der Genomanalytik nehmen. Innerhalb der Aufnahme der IST-Prozesse werden mittels wissenschaftlicher Methoden, z.B. Schwachstellenanalyse und Fragenkatalogmethode, die speziellen Workflows erfasst. Ziel ist es, die einzelnen relevanten Workflows isoliert zu betrachten und die jeweiligen Akteurinnen und Akteure abzubilden.
Die Recherche nach alternativen Handlungsmöglichkeiten beziehungsweise abweichenden Vorgängen sowie die Sammlung und Auswertung von exemplarischen Befunden und Ergebnisberichten der beteiligten Expertinnen und Experten und anderen relevanten Materialien runden die Erhebung aller notwendigen Informationen ab und bilden die Grundlagen der Schwachstellenanalyse. Des Weiteren werden hier die technischen Gegebenheiten analysiert. Dazu gehört die Erfassung der beteiligten Informationssysteme, nötigen Schnittstellen und Transportstandards für die Datenübertragung.

SOLL Prozessmodellierung

Mit Hilfe der erhobenen IST-Prozesse werden SOLL-Potenziale abgeleitet und ebenfalls über BPMN dargestellt. Die Identifizierung der SOLL-Prozesse nimmt wesentlichen Einfluss auf die Erarbeitung der semantischen Bezugssysteme und den Implementierungsleitfaden. Hierbei werden zusätzlich relevante Kriterien bzw. Daten ermittelt, um Befunde standardisiert darstellen zu können.
Im ersten Durchlauf erfolgt in einer acht monatigen Phase die Erarbeitung des SOLL-Prozesses, welcher zum Ende des Projektes unter Finalisierung des Implementierungsleitfadens überprüft und angepasst wird. Wesentliches Ziel ist es, sich mit den Expertinnen und Experten auf eine einheitliche Befundstruktur zu einigen, welche die Basis für die elektronische Umsetzung bildet.

Semantische Annotation

Semantisch eindeutige Bezeichnungen bilden die Grundlage für ein einheitliches, inhaltliches Verständnis der Fachtermini im Bereich Genomanalytik. Dies ist die Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Zusammenarbeit aller beteiligter Akteurinnen und Akteure. Semantische Interoperabilität gewährleistet einen reibungslosen Informationsaustausch ohne Risiko einer Fehlinterpretation. Daher ist in diesem AP zunächst eine Analyse aller vorhanden semantischen Standards für die Darstellung von Genanalysen vorgesehen.

Implementierungsleitfaden

Die Einhaltung internationaler Standards aus dem Bereich Strukturen, wie bspw. Transport-standards von Health Level 7 (HL7), sowie aus dem Bereich Semantik, wie beispielsweise des Logical Observations Names and Codes (LOINC), Systematized Nomenclature of Medicine – Clinical Terms (SNOMED CT) und Human Genome Variation Society (HGVS) bilden die Grundlage für die Erstellung des Implementierungsleitfadens, der allen Akteurinnen und Akteuren öffentlich und kostenfrei zur Verfügung gestellt wird.

Projektmanagement und Öffentlichkeitsarbeit

Innerhalb dieses Arbeitspaketes erfolgt die Konzeptionierung und Implementierung geeigne-ter Strukturen und Abläufe zum Projektmanagement. Dieses beinhaltet Aspekte des Risiko- und Qualitätsmanagements. Die Nutzung der etablierten Strukturen und Abläufe versteht sich im Projektverlauf als kontinuierliche Aufgabe. Das Arbeitspaket umfasst dabei das Management des Gesamtprojektes sowie die Koordination der einzelnen Teilprojekte und Arbeitspakete. Weiterhin erfolgt im Rahmen des Projektmanagements eine kontinuierliche Erfassung und Bewertung möglicher Risiken. Hierunter fällt auch die Steuerung der Reaktion der im Projektverlauf festgestellten Risiken.
Aufgrund des öffentlichen Interesses an der personalisierten Medizin sowie die schnellen interdisziplinären Fortschritte in Bereichen der genomischen Analytik, der onkologischen Therapieentwicklung und der Weiterentwicklung semantischer Standards sind sowohl Präsentationen auf Messen, als auch Teilnahmen an Kongressen vor den Hintergründen der Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit sowie Fortbildung anzusetzen.